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GESUNDHEIT ist nötig. bevor man irgend etwas ausrichten kann. BILDUNG folgt in der Schule, und wenn diese beendet ist, heisst es ARBEIT. Ohne etwas Geld kann niemand leben … so wenig wie mit Lesen und Schreiben allein.
„OSMOSE“ heisst die Methode. So gibt es in Haiti bei der ESMONO „ESMONOSE-“ und Verschluck-Geschichten! Das Wasser wird von den Einheimischen immer noch auf den Häuptern teils stundenweit, teils zweistöckig hertragen, verschmutzt in hoher Konzentration, bei der ESMONO früher per Wasser-Camion herbeigeführt, und in unsere Zisternen abgefüllt, das brauchte lange Schläuche.
Neuerdings kommt es per Lastwagen in grossen, knapp tragbaren Plastik-Säcken, Träger bringen es in den Dachkäfig oder in andere Depots. Zum Trinken muss es noch gereinigt werden. Das KANN es jetzt!
Nun heisst es, Trinkwasser für unsere Strassenkinderschule und für die ganze Bevölkerung, verschluck dich nicht! Vorarbeiten, Vorbauten, Vorfreuden. Bevor sich die Spezialisten herbeibemühten, um die geschenkte Trinkwasser-Aufbereitungsanlage zu revidieren, waren bauliche Bedingungen zu erfüllen. Da waren wir seit Februar dran.
OSMOSE ist ein Wundermittel. Es macht das Wasser trinkbar und ist hier im Prinzip dargestellt. Neben der Filterung durch die nicht-mikrobendurchlässige Membran erfolgt eine UV-Bestrahlung, die den allfällig noch lebenden Mikroben den Garaus macht.
Heut ist es so weit. Die „Wasserköpfe“ sind am Überprüfen. Sie finden, Schulleiterin Melissa habe gute Arbeit geleistet, die Techniker werden den Zusammenbau leisten. Die Anlage ist da. „Wenn auch das Geld da sei, gebe es innert 2 Tagen Trinkwasser“. Das ist es leider noch nicht.
Die Anlage ist geschenkt (danke Cécile!). Wir haben von den „Wasserköpfen“ von Sani-Suisse eine Installations- und Schlussofferte von 3364.59 US$. Dazu kommen noch ca. 1500 $ für eigene Leistungen (Umrüstung auf 220V, 2. Wasserpumpe, Röhren und Kleinigkeiten). Alles ist machbar!
Die Nachbarn staunen. Ein Haus in der Luft, das haben sie noch nie gesehen, das Trinkwasser liefert schon gar nicht … Und Wasserfässer (kreolisch „Drooms“) in Wellblechhütten eingeschlossen auch nicht.
Die findigen Haitis haben den Schutz sogar gegen Wasser-Vergifter durch missgünstige Elemente bedacht bevor es zu spät ist, und die Droom-Käfige in Wellblech eingeschlossen. Die Polizisten gewisser Staaten könnten von ihnen noch lernen, nicht wahr?
Die Zahlung für die Techniker wurde indessen frei gegeben, ist aber noch nicht da. Die Verwechslung mit einem von Hansjürg gespendeten Wasserrucksack, einem zweiten „Wasser-Aufbereitungs-Apparat“ (kleineres Kaliber, im Container unterwegs, danke!), war Grund für die Verspätung.
Und die Schülerzahl hat sich indessen dank Zeltunterricht bis gegen 400 erhöht!
Wir denken, das Trinkwasser an unsere Schüler und ihre Familien gratis abzugeben. Da wir jedoch bis runter in die Stadt die einzige Trinkwasser-Aufbereitungsanlage und erst noch eine recht grosse haben werden, rechnen wir mit einer Versorgung der übrigen Bevölkerung, weit über das Dorf hinaus, gegen einen kleinen Onulus.
ESMONO wird die erste Einnahmequelle der Gegend schaffen, und bei den leider abnehmenden Spendenvolumen helfen für ihre Finanzierung zu sorgen! Trinkwasser für Schulbücher!! Wir sind unserem Wahlspruch „GESUNDHEIT – BILDUNG – ARBEIT“ einen Schritt näher gerückt!
KINDERARBEIT? Keineswegs ausbeuterisch. Mädchen und Jungen arbeiten mit und lernen dabei durch Mithilfe eine Unmenge von Schulstoff in allen Fächern, von Rechnen bis Chemie und Physik, quasi als Nebengeschenk.
Und à propos Geschenke: es sind wieder Spenden unterwegs, zur Zeit in einem Container auf hoher See. Von denselben Firmen wie auch schon, wie in der Fernseh-Sendung von Kurt Aeschbacher unabsichtlich erwähnt oder in früheren Containern enthalten wie Trisa-Zahnbüsten (doppelt so viele), Caran d’Ache, Hefte, Bücher, und eben: einen Wasser-Rucksack. Danke!
Doch wir sind in Haiti. Vielleicht wird eine neue Katastrophe kommen: die Container werden kostenpflichtig lagern und stehen bleiben … die hiesigen Reichen, Firmenbetreiber und Politiker werden strampeln und sich wehren, und es werden wohl wieder „Wahlen“ stattfinden.
Die „Chefbeamten“ wollten mehr Lohn, solchen wie „bei uns üblich“, vergeblich. Denn der (auch nur provisorische) Präsident hat allen gekündigt, alle Ämter geschlossen. Auch den Zoll. Wir werden sehen und hoffen – es bleibt spannend.
Gestern sind wir zu einem „Fall“ geworden. Es wurde politisch. Wir durften an einer Sitzung mit der DEZA auf der Schweizer Botschaft teilnehmen.
Thema „ESMONO in einer Zeit der verebbenden Spenden, in meiner Posthum-Zeit“. Da bist DU gefragt, ohne Spenden geht es nicht, wäre das Wunder nie geschehen, das Wunder des HAITISCHEN ERFOLGES. Und DANKE zum Voraus!
Wir wollen die DEZA erst „posthum“ beanspruchen, bis dahin meine ich, PRO ESMONO genügt. Da ich zunehmend haitianische Helfer erwarte, möchten wir auch hier eine Zahlstelle eröffnen. Das Konto der Schulleiterin Melissa, die lange salärlos gearbeitet hat, ist ja vertrauenswürdig:
Hoffen und Glauben. Unsere Erfolgsgeschichten gehen weiter. Bleib dran!
24.4.16: Und kaum hat der Wassersegen begonnen, hat er sich schon zum Desaster verwandelt: seit 2 Tagen schüttet es in Strömen, es gibt plötzlich zu viel Wasser, das drang in die untere Etage des Schulhauses I ein und machte aus der stolzen Bibliothek, die allabendlich benützt wurde, eine Bücherschwemme. Das Foto eines Kindes zeigt die Bescherung, ich selbst wage mich noch nicht runter. Dringend gefragt sind wieder Freunde, die helfen, so viel sie können!
Zum Glück gibt es „Wasserköpfe“
Der Pfeiler ist in luftige Höhe gestiegen
Eine Trouvaille aus der Vor-Erdbebenzeit (7.11.09)
Haïti camp de Diquini: partie 3 (Les enfants et l’eau)
Accès à l’eau et désenclavement (Chaîne des Matheux, Haïti)
Afrique: Écologie: „Jusqu’à l’eau“ (Chanson sur l’écologie et l’environnement)
Schweizer Wassermann in Haiti. Mit IHM lösen wir dieses Problem!
Und wie die Kinder lesen lernten …
Doch Lesen und Schreiben allein genügt nicht zum Überleben. Dazu nächstesmal mehr.