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Der Krieg ums Wasser

WassercamionHilfe, es regnet nicht mehr! Seit Monaten hat es nicht mehr geregnet. Oder nur kurze Getröpfel in der Nacht. Wie du weißt, haben sich die Menschen (Melissa schätzt, dass 3-4000 in den Schwarzen Bergen leben) längst an unsere Hilfe gewöhnt. Die ESMONO, Strassenkinder-Schule „Sonne über den Schwarzen Bergen“, kauft das Flusswasser und transportiert es auf ihre Kosten in Tankwagen zur Schule herauf, wo es in die Zisterne gefüllt (der Bau einer zweiten Zisterne ist vorgesehen) und auch an die Bevölkerung abgegeben wird.

Auch mir wird das Trink- und Zahn-Putzwasser aus „Alaska“ genannten Plastik-Schluckbeuteln (die normalerweise 2 Gourdes [ca. 40 Rp.] kosten) abgefüllt, und mir fällt auf, dass gewisse prächtige Bäume der Umgebung ihr Blätterwerk zunehmend verlieren oder unter Verkrüppelungen und Verfärbungen leiden.

Die Flüsse unten im Tal sind am Austrocknen oder liegen bereits trocken. Der Wassercamion hat seine Ladungen rationiert.

Der Wassermangel ist zu einer präsidialen Angelegenheit geworden. Staatspräsident Martelli hat über die Medien zu strikten Einsparungen im Wasserhaushalt aufgerufen. Als Trinkwasser weichen die Begüterten ohnehin auf käufliche Getränke aus. Für Putz-, Wasch- und Bauwasser werden die Vorschriften angepasst. So dürfen Textilien nicht mehr täglich gewaschen werden, einmal pro Woche genügt. Zudem sei das Waschwasser besser auszunützen, der Präsident hat Vorschriften über den maximalen Waschbedarf erlassen. Auch das Waschen von Fahrzeugen wird stark eingeschränkt.

Es ist so weit. Ein „Krieg“ ist ausgebrochen, der Krieg ums Wasser. Es ist zu Gewalttätigkeiten auch in unserem Quartier, zu Hauszerstörungen, Plünderungen und camionweise Polizeieinsätzen gekommen, auch in nächster Nachbarschaft. Für Hausbesitzer, die den Zutritt zu Wasser verweigerten, zu Schlägereien mit Verletzten. Krieg ums Wasser ist ausgebrochen … 

Melissa berichtet von zunehmender Verschmutzung unseres Zisternenwassers, mit Unrat und Steinen. Wie Du vielleicht im gestrigen Blog beachtet hast, hat sie den Zugang zum Schulhaus 1 (Zisterne) durch ein Gittertor geschützt.

Glückliche Finder tragen das Wasser in grossen Kübeln auf den Köpfen nach Hause. Die Distanzen von den Fundstellen bis zum Verbraucher sind nicht mehr zumutbar. Immer mehr Kübel bleiben leer. Wie das nur weitergeht?

Waschwasser

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Siehe 28.3.16 wir bitten einen Freund und Gönner, ein neues Dach zu spenden …

Ein Leser schreibt: „Ihre Berichte sind wohl die einzigen aktuellen sowie glaubwürdigen überhaupt, welche zur Zeit zu bekommen sind. Herzlichen Dank dafür!“

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