(Migros-Pensionierten-Zeitung)
Inzwischen hat uns der Monstersturm Matthew überfallen. Er hinterliess über 1000 Todesopfer, die nicht gemeldeten nicht inbegriffen, und Zerstörung von 80% der Wohnhäuser in gewissen Landesteilen, Brücken, Strassen, ganzer Siedlungen und Stadtteilen. Besonders die Armen in behelfsmässigen Unterkünften und in den überschwemmten Niederungen sind getroffen. 90 % der Ernte sind zerstört, die Lebensmittelpreise ins Unermessliche gestiegen. Hochwasser steht teilweise 1m hoch, die Cholera ist ausgebrochen.
Wir haben auch hier tagelang unvorstellbare Böen und Regengüsse erduldet und das Haus nicht verlassen, der steile Boden und die guten Betonhäuser haben zum Glück gehalten. Architekten und Ingenieure waren uns wichtiger als Reis; das hat sich gelohnt. Zahlen und Informationen müssen wir den Medien entnehmen. Matthew war der stärkste karibische Hurrikan seit zehn Jahren. Begreiflich, dass sich unsere Freunde sehr gesorgt haben. Wir danken allen für das Mitgefühl.
Die Schulen waren für 1 Woche geschlossen. Kaum einer unserer 400 Schüler (wir haben sie hier gestoppt, da Spendenressourcen ausgeschöpft), der nicht den Tod von Angehörigen an Gewässern, auf dem Lande, in Rutschungen oder zusammengekrachten Häusern zu beklagen hat.
Unser einziger Schaden war das zerrissene Schulzelt, es ist bereits geflickt und in Betrieb. Die Schule hat soeben wieder begonnen. Infolge der dreitägigen Staatstrauer weht auch unsere Schulfahne nur auf Halbmast.
Positiv ist der Nachtrag, dass es nun auch einen Bereich Erwachsenen-Abendschule zum Lesen und Schreiben lernen gibt. Ebenfalls gratis, die Lehrer arbeitn für „Gottes Lohn“, die älteste Schülerin ist 76+!
Negativ der Notruf des Vaters der Schulleiterin, der wohnt über Anse-à-Veau, unter normalen Umständen eine Auto-Tagreise weit weg, ebenfalls in den Bergen. Die Hütte steht noch, aber beherbergt Dutzende von Nachbarn. Ihre ehemaligen Häuser sind ohne Dach oder ganz weg. Sie haben nichts mehr zu essen, selbst essbare Blätter fehlen. Seine Frau hat es noch knapp geschafft und ist schon da; auch er möchte kommen aber es gibt keine Verkehrswege, Strassen und Brücken mehr. Was tun? Im Moment bleibt nur Beten und Hoffen (www.esmono.ch).
Der Gerontologieblog von Stadt und Universität Zürich hat uns sehr geholfen, vielen Dank! http://gerontologieblog.ch/2016/06/die-zauberformel-des-gluecks-im-alter/ Wichtig ist die Arbeit für die Jugend, die mit ihrer Bildung die Probleme der Zukunft zu meistern hat. Das ist die Arbeit der Schule seit 6 Jahren; zuerst kommt Lesen und Schreiben.
Dank den neuen, bequemen Treppen-Wegen http://www.esmono.ch/getreppel-getrippel-rundum/ sind unsere Schulhäuser nun auch älteren Jahrgängen zugänglich, und auch ich kann abends hinuntersteigen und einen Abendkurs besuchen. Denn ohne dass ich davon gesprochen habe, geben einige Lehrer seit langem gratis Abend-Alphabetisierungskurse. Natürlich dürfen sie dafür unsere Räume ebenfalls gratis nutzen. Die ältesten Schüler sind 76+.
Links: http://www.esmono.ch/von-matthew-zur-schule/
http://www.srf.ch/news/international/nach-hurrikan-katastrophe-massive-cholera-gefahr-in-haiti
Hilfe erbeten an