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2019 Haiti im Ausnahmezustand

Jahresrückblick

Seit dem 6./7./8. Juli 2019 wird in Haiti gestreikt und gekämpft. Strassenbarrikaden verhindern Lebensmitteltransporte, wahllos werden Menschen niedergeschossen. Die Inflation ist horrend, was das Leben zusätzlich unerträglicher macht.

Die Schulen sind seit Schuljahresbeginn geschlossen. Gegen Ende 2019 wurden die meisten Krankenhäuser geschlossen.

Im Januar 2020 soll der Präsident Moïse gestürzt werden.

Es ist schwer zu befürchten, dass die humanitäre Katastrophe weiter geht.

Die andauernden Unruhen und wirtschaftlichen Krisen haben auch in der ESMONO Spuren hinterlassen.

Sicherheitshalber wurde die Schule geschlossen (nachdem sie zu Beginn der Krisen bewacht wurde) wie alle andern auch, auf Befehl der Regierung.

Hinzu kam einmal mehr eine zunehmende Hungersnot. Wir erinnern uns, Montagne Noir liegt an einem Steilhang, oberhalb Pétionville, das Slum, aus dem die ESMONO-Kinder stammen, zusätzlich in einer krassen Schlucht.

Schlechte Strassenverhältnisse, kaum zugänglich. Abseits vom Ball.

In Zusammenarbeit mit der Stiftung Hand in Hand gaben wir Geld an die Schule, mit dem Auftrag, daraus kleine Frühstücke für die Kinder zu machen, Melasse zu beschaffen. Viele Kinder kamen deswegen wieder zur Schule, aus Sicherheitsgründen in „Zivil“, also ohne Schuluniform, um nicht aufzufallen. Erst, als die Gefahr gegen Ende Jahr vorübergehend etwas verebbte, wurde der Schulbesuch  wieder grösser.

Gemäss vieler Quellen wird 2020 keine Linderung bringen. Hoffen wir, dass die Querelen und Qualen für das Volk schnell vorüber sind und sich das gebeutelte Land bald erholen kann.

Allen ein herzliches Danke, die mittragen, versuchen zu lindern, wo es möglich ist.

Hier wie dort – ein mutiges, solidarisches, gesundes und erfolgreiches 2020!

Linktipps:

Hunger und Gefahren verhindern Schlbesuch
Zum Schuljahresbeginn 19/20 wagen sich wenige in die Schule; wenn, dann in Zivilkleidung.
Schulbesuch mager 2019
Fast ein ganzes Semester lang gibts keinen regulären Unterricht in der ESMONO.
Schulbesuch 2019
Es werden kleine Frühstücke angeboten; dies zieht die hungernden Kinder vermehrt Richtung ESMONO.
Die Warteschlangen werden grösser und länger im November 2019.
Das Frühstück ist so wichtig wie das Lernen. Im Dezember entspannt sich die Situation vorerst ein kleines bisschen. Auch Kinder mit weiterem Schulweg schaffens wieder die Schlucht herauf.

Herzlichen Dank an Melissa, die das Unmögliche versucht möglich zu machen und sich nach Strich und Faden einsetzt für ihre Kinder! Danke auch allen Lehrerinnen und Lehrer, die allen Umständen und Gefahren zum Trotz mitgezogen haben. Bildung ist nach wie vor ein äusserst kostbares Gut!

Herzlichen Dank auch allen Spenderinnen und Spendern, die sich im Jahr 2019 eingesetzt haben für die Schue ESMONO. Danke ihnen allen, dass sie das weiterhin tun. Ohne Geld läuft nichts. Und gewisse Leistungen bedingen im Karibik-Staat Wucherpreise!

Hoffen wir weiter! Auf ein besseres 2020!

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