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Spektakel & Mirakel: Ferien abgeschafft!

Ferien-abgeschafft

Heute wären Ferien, wenn wir eine normale Schule wären. Aber Strassenkinder WOLLEN gar keine Ferien, die haben es in der Schule besser als zu Hause! Entgegen Verordnung und Sitte macht ESMONO weiter, auf einstimmigen Wunsch der Kinder, wegen der Bauarbeiten zudem vorübergehend ins untere Schulhaus verlegt.

Ausser für Schulleiterin Melissa, Olmyda, und mich. Die ersten Ferien seit dem Schreckensbeben 2010, als ich nur noch einen Trümmerhaufen besass und später auf der Flucht in Paris noch restausgeraubt wurde. Das waren keine Ferien. Melissa in Lakou-mango hat mir Zuflucht geboten, da bin ich noch heute. Mit ihr und meiner AHV habe ich die Schule gegründet, die ESMONO, „Ecole sur les Montagnes Noires“, und bald sind Freunde gekommen und haben geholfen. Heute sind 300 Schüler da, die singen und lachen wieder. Und mindestens weitere 200 möchten auch und stehen an. Und ich trete eine seltene Reise an, aus der AHV erspart.

Ferien? Was sind das? Überwindung der Dimensionen, oder wenigstens der Versuch dazu? Die führen immer wieder zu sich selbst zurück. Die erste und zweite ohnehin, die Illusion der Fläche: denn die Erde ist eine Kugel. Und diese ein Geoid. Eine verbeulte Zwetschge, die nicht einmal Form behalten kann. Lauter Illusionen.

Und die „dritte Dimension“ erst recht. Die zeigt jedem die Grenze, schon finanziell. Selbst dem Mann im Mond. Natürlich war ich noch nie oben. Und schon gar nicht weiter aussen. Da werden auch Geister begrenzt.

Aber in meiner Blütezeit, da war ich Pilot. Da hatten es mir die Wolkenlandschaften angetan, die ich erforschen wollte. Berge und Täler, Höhen und Höhlen. Das Spiel mit den Cirren. „Chemtracks“, mit anderen Augen (oder Geistern). Und dann die Abstürze. Auch die gehörten dazu.

Und wie geht es nach unten weiter? Erst recht begrenzt. Ich hatte es schon in den Höhlen erlebt, auch der „grössten der Welt“. Auch hier schon eingeschlossen, vom Wasser und der Natur. Und jetzt der Abstieg zur Schule. Seit Jahrzehnten immer noch eine Kletterei. Und zu einem Gstabi-Greis mit klammen Gelenken will das nicht passen.

Otti_Abstieg_zum_Schulhaus

Aber schliesslich soll alles Vor- und Nachteile haben. Ich habe alles überlebt und lebe immer mehr, ohne mein Zutun bin ich gesund und klettere klamm. Wenn DAS kein Vorteil ist!

Ich habe ja meine Kinder, ehemalige Strassenkinder, oft Waisen. Heute 300, 500 in unseren Träumen. Die sind realistisch. Danke für Mithilfe!

 

Olmyda_m_Sprechtüte

Und qualitativ, wie steht es? Das Erziehungsministerium veranstaltet in allen Schulen des Landes unangemeldete Tests, zuletzt für die 4. Klassen. Das Ergebnis wird in % der erfüllten Anforderungen veröffentlicht. ESMONO erreichte 100 %, ohne „Nachhilfe“ und Korruption!

In Frühdeutsch beginnt, Früchte zu tragen habe ich es gezeigt, dass daraus Erfreuliches werden kann. Die Mutter genau gleich: aus Null aufgebaut, einst ein Strassenkind, heute Schulleiterin. Und auch Mystal und die ganze Familie, die Sippe, das Dorf und das Land, nichts als knospende Rosen:

„Méiguī huālěi“ sagt der Computer in phonetischer Umschrift für „Rosenknospen“. Er zeigt auch, wie es tönt. Aber das kann auch ich nicht wiedergeben.

Und nun SCHÖNE „FERIEN“!

 Klassentag

(So sehen ESMONO-Ferien aus … )

Es ist Klassentag, die Reihe ist an mir. Sie sind ja auch zu mir nach Haiti gekommen, meine Seminarklasse samt ihren Frauen. Melissa und Olmyda nehme ich mit auf die Reise. Zur Belohnung für lohnlose Arbeit, zur Motivation und als Bildungsreise. 6 Wochen hat die Bestellung ihres Visums gedauert, auf der spanischen Botschaft, die ganze Zeit über blieb das Bankbüchlein gesperrt … Seit ein paar Monaten haben wir eine Reisekasse und da jeden Monat 50% der AHV hineingespart, die andere Hälfte blieb für Schule und Kinder. Natürlich werden keinerlei Spendengelder angerührt.

 Aber bei uns sagt man: „Geduld bringt Rosen“. In China heisst es: „Rosenknospen bringen Rosen“. So heisst die grosszügige chinesische Stiftung, die uns zu einer unterirdischen Küche mit zweiter Zisterne und Lebensmittelmagazin verhilft, sowie zu einem zusätzlichen Schulzimmer.

Rosenknospenchinesisch

Auch an der Trinkwasser-Aufbereitungsanlage wird täglich gearbeitet. Die wird uns durch eine Schweizerin gespendet. Das wird nach den Ferien einen neuen, interessanten Blog geben!

Auch Erwachsene sind da. Sie wollen ebenfalls Lesen und Schreiben lernen. Die Schule ist oft gemischt. Die Vorsätze sind gut, aber sie kosten uns Geld, das wir nicht haben-Zum Beispiel sollten wir dringend Schulbücher kaufen. In andern Jahren haben uns liebe Leser solche gespendet – auch heuer trotz unseren Anfragen Stillschweigen … Dürfen wir deshalb unsere Bitte wiederholen? Sieh im folgenden Video selber, wie viele Schulbücher wir an der Unterstufe verwenden, wir haben keine …

Blick in die Unterstufe (8.Juni 15)

 Texte zum Wählen und Wühlen

Videos von Haitis Strassenkindern

 s.a. https://www.facebook.com/ESMONO.ESMONO-Seite

Spenden an Pro Esmono, Zürcher Kantonalbank, Kto.1100-05239615, IBAN CH52 0070 0110 0052 3961 5, SWIZKBKCHZZ80A. Danke!

 

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