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Endlich gekommen, wir beginnen zu wursteln

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Du erinnerst dich vielleicht, genau am 13. September rieselte und röchelte mein Computer aus, und du hattest seither Ruhe vor mir. Er hatte ausgelebt. Ich aber nicht, du wirst das sehen. Meine Frau kredenzte mir sofort einen neuen, und ein Freund richtete ihn ein, aber die leben in der Schweiz, und niemand wollte ihn bringen. Sendung mit DHL ging nach Paris, nicht ganz billig. dann französische Verzollung, und da der Träger auch seinen eigenen Laptop mitbrachte, endlich US-Verzollung, und da er einige Tage in Miami blieb, letzte Reise und Haiti, Nochmals Verzollung, und endlich ist er da. Die Zoll- und Nebenkosten verdoppelten den Preis beinahe. Danke den jeweiligen Spendern.

Ich habe natürlich in dem Warte-Vierteljahr allerlei voraus geschrieben, Tricks versucht und auch gelernt. Ich muss in den folgenden Tagen noch einiges probieren, das unvermeidliche technische Ding (ein Kind hat die Maus als „teuflisch“ beschrieben, siehe Die teuflische Weihnachtsmaus) mit den Nachträgen zu füttern. Das kann noch ein paar Tage dauern. In www.esmono.ch habe ich gelernt, Blogs direkt im Internet zu platzeren, ohne FTP nutzen zu müssen (mit WordPress, ohne File Transfer Protocol). Das war etwas spät, im Alter lernt man halt nicht mehr so schnell … Und weil in Haiti alles anders ist (mehr wissen wir nicht), funzt der neue Langerwartete mitnichten, nicht einmal Verbindung ist möglich (ich muss mit dem alten Compi Melissas arbeiten, der und noch andere Maschinen laufen, Wenn auch mit anderen Tastaturen, in anderen Sprachen usf.)

Auch im Internet hat sich vieles verändert, und übersteigt mein Lernvermögen und meine Lust. Deshalb werde ich wohl oder übel beim Machbaren bleiben. Mindestens vorläufig, und die paar hundert Artikel und tausend Fotos bleiben in der Kiste.

Was sonst an Wichtigem geschehen oder liegen geblieben ist, lässt sich kaum aufzählen. Die Bauarbeiten für die unterirdische Küche mit Lebensmittelmagazin und Zisterne, Klassenräume etc. am oberen Schulhaus haben noch nicht begonnen, der Architekt hat Pläne und Ideen aber vorbereitet und wartet nur auf das Geld, versprochen ist alles. Dasselbe ist zu sagen von den geplanten Nahrungslieferungen für unsere Kinder, viele hungern halt immer mehr.

Die Wasserversorgung funktioniert für weite Teile des Dorfes. Ich habe schon lange Kolonnen von Männern und Frauen beobachtet, jede(r) mit einem manchmal schweren Kübel auf dem Kopf, sogar „zweistöckig“. So balancieren die Einheimischen schwere Lasten, manchmal sogar ohne einen Stoffring auf dem Kopf. Davon kommt der aufrechte, fast majestätische Gang.

Am besten funktioniert der Schulbetrieb. Schule und Lehrer werden vom Erziehungsministerium und speziellen Inspektoren überwacht. Nach einigen Jahren und Ergänzungs-Ausbildungen erhalten sie ein Lehrerpatent, sofern sie das nicht schon haben, die Schulleiterin besucht jetzt auch das Seminar. Wie schon berichtet, laufen bereits regelmässige interne Weiterbildungskurse.

Ein paar Videos zeigen, wie es da etwa zu und hergeht:

Interne Lehrerbildung
Interne Lehrerbildung 2
Lehrer drücken die Bänke
Salon du Professeur
Die Lehrer diskutieren über Wasser, Abfall und Lehrthemen.

Auf Neujahr bereiten wir die Einführung neuer Fächer vor, zum Beispiel Turnen und Sport, Keyboard und Tasteninstrumente, Frühdeutsch u.a.  Makromee wird durch eine Lehrerin instruiert, die dieses Fach für die Insassen grosser Gefängnisse moderiert. Das dürfte interessante Diskussionen ergeben.
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Früh-Englisch läuft schon sei langem, jedenfalls bei uns in der ESMONO. Ich selber werde an meinem Geburtstag nochmals in meinen ältesten Beruf einsteigen und es mit Früh-Deutsch versuchen. Unsere Freunde und Spender sind ja fast alle deutscher Zunge. Freut euch auf den kleinen Film, der hoffentlich dem 17. Dezember folgt!

Auch die Einführung in die Informatik wird noch diskutiert. Wie man Früh-Informatik gestaltet, muss noch erstritten werden.

Du siehst, ESMONO LEBT. Dank lieber Freunde, die uns grossherzig unterstützen!

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